In der Woche vom 16. bis zum 30. April fand unser beliebtes Stahlrecyclingseminar „Vom Schrott zum Stahl“ erstmalig in unserem Institut in Düsseldorf statt. Fünf Tage lang durften wir 30 Teilnehmende aus unterschiedlichen Unternehmen betreuen und weiterbilden. Am Sonntag eröffnete unsere Referentin für Weiterbildung, Karola Liedtke, das Seminar und Ulrich Leuning (BDSV e.V., Düsseldorf) startete mit seinem Vortrag über die Entwicklungen der Stahlrecycling-Wirtschaft aus nationaler und internationaler Sicht. Im Zuge dessen ging er unter anderem auf Stahlschrott-aufkommen, -aufbereitung und -einsatz ein. Ein gemeinsames Abendessen in der Düsseldorfer Altstadt rundete dann den ersten Tag ab.

Am Montagmorgen ging es schon früh los: Um 8 Uhr fuhren die Teilnehmenden gemeinsam mit einem Reisebus zu der Stahlwerke Bochum GmbH. Dort angekommen folgte nach der Begrüßung ein Kurzvortrag von Dirk Schröder, Leiter der SWB-Qualitätsstelle, und die Teilnehmenden konnten sich anhand eines kurzen Films einen ersten Eindruck vom Unternehmen verschaffen. Der anschließende Rundgang durch die Produktion veranschaulichte der Gruppe, wie aus den Ausgangsmaterialien hochverschleißfeste Gussteile für das Schrott- und Metallrecycling hergestellt werden. Nach einem ausführlichen Fachvortrag über die Verfahrenstechnik, folgte ein gemeinsames Mittagessen in der Kantine vor Ort, zu dem uns die Stahlwerke einluden.
Im Anschluss ging es auch schon sofort weiter mit dem spannenden Programm. Um 13 Uhr ging es erneut mit dem Reisebus auf Fahrt. Dieses Mal aber zu der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH nach Duisburg. Auch hier wurde die Gruppe herzlich begrüßt und mit einem Vortrag von den ehemaligen HKM Mitarbeitern Herrn Genschow und Herrn Barwitzki, inklusive Veranschaulichungsvideo eingestimmt. Nach einer Rundfahrt über das Gelände, gab es eine Führung durch die Produktion. Dort konnten die Teilnehmenden sehen, wie die Stahlherstellung im Stahlwerk erfolgt.

Der Dienstag startete mit einem Vortrag von Thomas Tabel (LHS Lübecker Schrotthandel GmbH) zum Thema Stahlschrottaufbereitung. Die Teilnehmenden konnten anschließend in einer Fragerunde ihr Wissen rund um die verschiedenen Techniken zur Stahlschrottaufbereitung vertiefen bzw. erweitern. Dr. Götz Heßling (Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen University) stieg daraufhin mit seinem Vortrag über die Verfahrenstechnik zur Stahlerzeugung ein und veranschaulichte hierbei den Prozess vom Roheisen zum Stahl. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Institut ging es mit dem Reisebus zur dritten und damit letzten Besichtigung der Woche. Es ging zur „Schrottinsel“ der TSR Recycling GmbH & Co. KG in Duisburg. Während die eine Hälfte der Gruppe zuerst Informationen zum Unternehmen von Michael aus dem Spring bekam, führte Sören Wieland die andere Hälfte über den Schrottplatz. Um 15 Uhr gab es dann einen Wechsel – so konnten alle Teilnehmenden sich sowohl ein Bild vom Schrottplatz als auch ein Bild vom Unternehmen machen.

Der Mittwochvormittag stand ganz im Sinne der rechtlichen Themen. Rechtsanwalt Guido Lipinski (Geschäftsführer BDSV e. V) stieg hierfür mit seinem Vortrag zu den aktuellen rechtlichen Branchenthemen ein. Daraufhin verdeutlichte Dr. Anno Oexle (Oexle Kopp-Assenmacher Lück Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB) innerhalb seines Vortrags den rechtlichen Rahmen des Stahlrecyclings. Nach einem gemeinsamen Mittagessen demonstrierte Dipl.-Ing. Norbert Müller (Sachverständigen- und Ingenieurbüro für Umweltschutz) mit seiner Präsentation die Anlage von Schrottplätzen – von der Planung bis hin zur Realisierung. Dr.-Ing. Johannes Emundts (KBS GmbH) rundete mit seinem Vortrag zu Blechemballagen und der Verpackungsverordnung den vierten Seminartag ab.

Der letzte Tag startete mit einem Vortrag von Frank Wäckerle (Cronimet Ferroleg. GmbH) zur Einteilung und Bedeutung des legierten Schrotts. Zum Thema Radioaktivität im Schrott – Ursachen, Schutzmaßnahmen und Verhalten informierte Dr.-Ing. Torsten Paßvoß (GHS Strahlenschutz GmbH) die Teilnehmenden. Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen im Restaurant erhielt die Gruppe eine Einführung in die Verbandsstrukturen der BDSV von Jutta Lennartz (Referentin für Umwelt und Technik der BDSV). Den Abschluss gestalteten Guido Lipinski und David Kämper (Referent Markt und Rohstoffe der BDSV) mit ihrem Vortrag zu den Sortenlisten, Handelsbedingungen und dem BDSV-Durchschnittspreissystem.

Insgesamt war es wieder ein sehr gelungenes Seminar mit einer tollen Gruppe. Ganz besonders schön war es natürlich, alle Teilnehmenden zum ersten Mal hier bei uns im Institut zu haben. Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Stahlrecyclingseminar im Herbst und möchten uns noch einmal herzlich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz bedanken!